Donnerstag, 24. September 2015

Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm

"I am a happy Tesla Driver"!

So leitete eine Dame mit großer Brille und orangenen Haaren ihre Frage an Tesla-CEO Elon Musk ein. In Tagen, wo ein deutscher Konzern im Verdacht der Abgaswertmanipulation steht, ist der Hersteller des weltweit innovativsten Elektroautos ein gefragter Mann. Die Schlange vor dem Bundeswirtschaftsministerium war heute gut 200 Meter lang, fast so als wäre ein Popstar oder der griechische Finanzminister zu Gast.

Tesla Elon Musk #wirtschaftfm
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm
Es outeten sich weitere Gäste als Tesla-Driver und stellten pfiffige Fragen zum Vertrieb und zur nächsten Tesla-Generation. Der typische Nutzer dieses Fahrzeuges ist jung, dynamisch, ökologisch interessiert, Technik begeistert, ein Freund des Car Sharing, trägt keine Krawatte und lässt gelegentlich das Hemd aus der Hose hängen.

eMobility ist in Deutschland eine Bekenntnisfrage. Sigmar Gabriel konnte viele der im Block gestellten Fragen wiederholen und hakte konsequent nach, wenn ihn die jeweilige Frage selbst interessierte.

Elon Musk wurde vom Wirtschaftsminister als "da Vinci der Moderne" angekündigt, dessen Besuch eine besondere Ehre sei. Der Tesla-Chef wirkte dennoch natürlich und bodenständig und lobte Deutschland für seine Vorreiterrolle bei der Solarenergie. Er selbst motiviere sich jeden Morgen damit, dass er gerne etwas Neues schaffen wolle. Sein Fernziel sei eine "self-sustaining civilization" auf dem Mars. Die dafür vorgesehenen Technologien wurden von Sigmar Gabriel jedoch etwas ambivalent bewertet.

Tesla Elon Musk #wirtschaftfm
Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm
Eine zentrale Frage war, wie man es in Deutschland schaffe, mehr Elektroautos auf die Straße zu bringen. Die Regierung gehe mit gutem Beispiel voran und ordere bereits einen hohen Prozentsatz ihrer Fahrzeugflotte als eAutomobil. Wie wir auf der IAA erfahren hatten, geht BMW zur Zeit zielstrebig zum Bau von eDrive-Modellen quer durch die gesamte Fahrzeugpalette über.

Laut Elon Musk sei auch das Verhältnis von Preis und Leistung entscheidend. Null wäre unpassend und zu teuer gehe auch nicht. Der Preis müsse einfach stimmig sein. Zudem empfahl er eine weitere Verteuerung von CO2.

Unstimmigkeiten zwischen Tesla und der EU gebe es bei den Lademöglichkeiten. Die EU habe eine Norm entwickelt, an die sich alle Hersteller aus Europa halten sollen. Tesla hat eigene Adapter und lädt seine Fahrzeuge auch deutlich schneller nach als die (Kurzstrecken-)Fahrzeuge des alten Kontinentes. Die Begeisterung der Tesla-Driver ist wohl deshalb so nachhaltig, weil ein Tesla durchaus 600 Kilometer mit einer Ladung fahren kann. Da haben die Europäer noch etwas Nachholbedarf.

Videomitschnitt des BMWi

Autor: Matthias Baumann