Freitag, 24. Juni 2016

Brexit - Europa schafft sich ab

Nur 1,9% betrug der Ausschlag des Züngleins an der Waage des gestrigen EU Referendums zugunsten des Brexit. Eins-Komma-neun Prozent, die Europa und die Welt verändern werden. Eins-Komma-neun Prozent, die einen noch nicht abzuschätzenden Erosionsprozess innerhalb der EU auslösen werden. Nach Grexit und Brexit entsteht gerade ein neues Wort: Eurosion.

Waren sich die Briten der Folgen nicht bewusst? Uneinigkeit und Kleinstaaterei spielen aller folkloristischer Träumereien zum Trotz dem geeinten Islamismus in die Hände. UK fühlt sich noch stark mit seinem Lieblingspartner USA. Dieser ist jedoch neun Flugstunden entfernt. Die EU hat keinen Plan B sondern nur wohlgemeinte Formulierungen zur Akzeptanz demokratischer Prozesse auf der Insel. In Brüssel fehlt es an Krisen- und Risikomanagern, die den Abschmelzungsprozess aufhalten können.

Brexit 23.06.2016 Folgen Eurosion
51,9% für Brexit am 23.06.2016 mit weitreichenden Folgen für die Stabilität in Europa und der Welt
Die Folgen des Brexit ziehen sich durch die europäische Wirtschaft, die Verteidigungsstruktur, das Wertesystem und die mentale Komponente des Zusammenhaltes der gerade noch 7% der Weltbevölkerung, die in Europa leben.

Die Briten ziehen ihre Konsequenzen aus der Schwerfälligkeit, der Selbsgefälligkeit und der mangelnden Reformbereitschaft der Brüsseler Akteure. "Handeln statt Leiden" ist ihr gelebtes Business-Prinzip. Die neue Situation bietet ihnen zwar Chancen, ob aber das Handeln ein kommendes Leiden erspart, werden die nächsten Monate zeigen.

Mitschrift des Pressestatements der Bundeskanzlerin Merkel vom 24.06.2016
(Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung)

Autor: Matthias Baumann