Dienstag, 20. September 2016

2. Zukunftskongress Migration & Integration mit Innnenminister de Maizière

Heute und morgen findet im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung der 2. Zukunftskongress Migration & Integration statt. Thematisch war es deshalb schon verpflichtend, dass Innenminister Thomas de Maizière die Eröffnungsrede hält.

Er begann mit einem Zitat, das die Sicht syrischer Flüchtlinge auf die Lebensgewohnheiten der Deutschen widerspiegelt. Warten an roten Ampeln und Küsse im öffentlichen Raum stellen einen Kulturschock für Menschen aus diesen Regionen dar. Zu divergent sind die Traditions- und Wertesysteme.

Der Innenminister berichtete von der Beschleunigung der behördlichen Prozesse durch verstärkten Einsatz von Digitalisierung und neuen Mitarbeitern. Er ging auf die Änderung und Erweiterung der Asylgesetzgebung ein, sprach über verschärfte Ausweisungsregelungen und das erste deutsche Integrationsgesetz.

Integration erscheint angesichts der oben zitierten Gewohnheitsunterschiede sehr herausfordernd. Hinzu kommen Stammtischgespräche, die die Lage weiter anheizen. "Rhetorischer Dampfhammer" war ein neues Wort, dass wir in diesem Zusammenhang von Thomas de Maizière lernten. Er lobte aber auch das ehrenamtliche Engagement.

Ziel solle eine - wie der Titel der Konferenz bereits sagt - Integration in unsere Gesellschaft mit Sprache, Mitarbeit und sozialer Kompetenz sein. Die Integration der damaligen Gastarbeiter betrachtete der Innenminister eher als gescheitert. Deshalb war wohl eines seiner Schlagwörter "Realismus". Das gelte für den besorgten Bürger wie für den Geflüchteten, der hier ein Paradies des eigenen Kulturkreises erwartet. Die Angst vor der Islamisierung komme in Deutschland auch daher, dass man sich der eigenen christlichen Wurzeln nicht mehr bewusst sei und denke, dass zugereiste Moslems sich auch religiös an das Abendland anpassen.

In seinem vorletzten Punkt ging er darauf ein, dass Integration und Abschiebung in Wechselwirkung stehen, da nur der bleiben solle, der auch eine Bleibeperspektive in Deutschland habe. Ein Prinzip übrigens, das bereits vor vielen Jahren bei den Einwanderungswellen in die USA praktiziert wurde.

Der Kongress richtet sich an Behörden, Unternehmen und Ehrenamtliche, da Integration auf drei Feldern abläuft: Ordnungspolitischer Rahmen, Integrationsmanagement und Zivilgesellschaft. Foren, Dialoge und Workshops mit hochkarätigen Teilnehmern und Referenten aus Vereinen, öffentlichem Dienst und der Wirtschaft beleben für zwei Tage die Räume des Presse- und Informationsamtes. Das Ziel der Konferenz sind praxisrelevante Ergebnisse durch lösungsorientierten Erfahrungsaustausch.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 14. September 2016

Jugend und Wirtschaft 2015/2016

Die Preisverleihung des Wettbewerbs "Jugend und Wirtschaft 2015/2016" vom Bankenverband und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung fand heute zum 16. Mal im FAZ-Atrium statt.

Die Festrede mit vielen Tipps und Hinweisen aus eigener Erfahrung hielt Bundesinnenminister Thomas de Maizière.

Louisa Deltchev vom Gymnasium Ohmoor in Hamburg, Lea Hemmersbach vom Berufskolleg Siegburg, Matthias Duve vom Tannenbusch Gymnasium in Bonn und Clara Schick vom Wentzinger- Gymnasium in Freiburg haben den Preis für die besten Artikel gewonnen. Schulpreisträger wurde das Mallinckrodt- Gymnasium in Dortmund und das Wentzinger- Gymnasium in Freiburg.

Die Artikelpreisträger erhielten für ihre Leistungen ein iPad, die Schulpreise sind in diesem Jahr mit jeweils 2.500 Euro dotiert.

Autor: Andreas Eichler

Sonntag, 11. September 2016

BMW und die Freude am Kochen

In Zeiten des autonomen Fahrens wird es immer wichtiger, Kunden nicht nur die Freude am Fahren schmackhaft zu machen, sondern auch auf anderen Gebieten Freude zu erzeugen.

Entsprechend kreativ sind die Owner Clubs mit ihren Events. Der BMW Excellence Club veranstaltet beispielsweise neben Messebesuchen, Workshops, Fahrtrainings oder Konzerten auch Kochkurse mit bekannten Sterneköchen. An diesem Wochenende waren wir zu einem Kochkurs mit Benjamin Biedlingmaier ins Bülow Palais Dresden eingeladen.

Das 5-Sterne-Hotel wurde vor wenigen Jahren im historischen Stil der Dresdner Neustadt erbaut. Das zarte Alter des Hauses ist nur in der Qualität der Bausubstanz zu erkennen. Bereits vor dem Eingang wurden wir von einem neuen BMW 7er, dem sogenannten G11, mit M-Paket und markanter seitlicher Chromleiste begrüßt. Danach begrüßten uns die freundlichen Damen an der Rezeption und anschließend Sachsens Verkaufsleiter Heiko Frömter. Auch seine Frau war dabei. Als dann schließlich fünf Paare beim Aperitif im Foyer saßen gesellten sich auch Benjamin Biedlingmaier und seine ebenfalls noch recht junge Assistentin dazu und begrüßten uns schon mit den ersten Häppchen.

Dann gingen wir in die Küche. Weißwein wurde gereicht und wir begutachteten die Einrichtung mit zehn Induktionsplatten, scharfen Messern und bereit gelegten Lebensmitteln. Der Koch spricht von "Mise en Place". Aus gekühlten Schubfächern wurden nach und nach vakuumierte Kapern, Thunfisch, Fleisch und anderes geholt. Es stand ein 6-Gänge-Menü auf dem Programm, welches wir gemeinsam zubereiten und verzehren sollten.

Als "Amuse" gab es Vitello Tonnato, bei dessen Zubereitung wir eine grundlegende Einweisung in die Arbeitssicherheit beim Schneiden bekamen. Wir erfuhren, wie man Tomaten von ihrer Haut befreit und wie Paprika geschält und kernfrei aufgeschnitten wird. Die Tomaten wurden in kleine Würfel geschnitten und dann für die "Vorspeise - Weißes Tomatensüppchen" verwendet. Parallel bereitete die Assistentin den Zwischengang "Ziegenkäse mit Taboulé" vor.

Zum Verspeisen der Leckereien stand uns ein separater Bereich zur Verfügung. Silberbesteck, Meißner Porzellan und eine eigene Bedienung, die uns mit den entsprechenden Weinen versorgte. Wir unterhielten uns über Kinder, Immobilien, Kochausbildung und die automobilen Vorlieben und Erfahrungen. Fast hätten wir die Zubereitung des Hauptganges "Wagyufilet mit Süßkartoffeltaler" verpasst. Der Koch hatte sich unbemerkt in die Küche begeben. Wir liefen hinterher und lernten einige interessante Dinge über Preise, marmoriertes Fleisch und das Abschneiden der Sehne.

Dann kam noch das "Pre-Dessert" in Form von Balsamicoerdbeeren und Limonen-Basilikumsorbet, was eine interessante Geschmacksmischung darstellte. Den krönenden Abschluss bildete Kaiserschmarrn als "Dessert". Nach acht Stunden Kochen, Reden, Essen und Trinken begaben wir uns auf die Zimmer. Auf der Rückseite der Schlüsselkarten war ein BMW 7er abgebildet.

Das Kochevent wurde mit einem guten Frühstück im Bülow Palais abgeschlossen. Benjamin Biedlingmaier wirbelte bereits wieder durch die Küche, da ein Erntedank-Essen anberaumt war. Wir spazierten in die Altstadt, besuchten in der Frauenkirche den Gottesdienst und genossen auf dem Rückweg die Freude am Fahren.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 20. August 2016

YouTube-Kanal von BTB concept übertritt die 300.000er-Marke

Fünf Monate nach dem Überschreiten der 200.000er-Marke wurden nun auch die 300.000 Video-Aufrufe geknackt.

Favorit ist nach wie vor das Video vom Besuch der Queen im Juni 2015:


Es folgen die Videos zum Empfang des Emirs von Katar, der norwegischen Verteidigungsministerin und des japanischen Ministerpräsidenten. Alles Aufnahmen am roten Teppich mit militärischen Ehren. Bei Pressekonferenzen hält sich das Interesse unserer um 50% zugenommenen Abonnenten in Grenzen.

Während die ersten Filme ungeschnitten bei YouTube hochgeladen wurden, stellen wir inzwischen die verschiedenen Aufnahmen eines Ereignisses zusammen und arbeiten mit kurzen Schnitten.

Gerne lassen wir aber auch Passagen ungekürzt, wenn dadurch ein besserer Informationsgehalt gegenüber den sehr stark gekürzten Versionen der öffentlich-rechtlich ausgestrahlten Bildsequenzen erzielt wird. Gekürzte oder nur schriftlich wiedergegebene Pressekonferenzen oder Regierungserklärungen können einen völlig anderen Eindruck vermitteln, als das zusammenhängende Erleben der Kombination aus Wort, Tonfall und Mikrogestik. Gerade die Mikrogestik kommt auch bei Serienfotos sehr gut zum Ausdruck.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 11. August 2016

#pubtalk - Innere Sicherheit in Berlin

Der heutige Pub Talk zum Thema "Innere Sicherheit" begann bereits mit einem Konflikt. Anfangszeit und Ort kollidierten mit den Lebensgewohnheiten der Prenzlschwaben, die abends ihre Fahrzeuge im Großraum Schönhauser Allee parken und nur noch per Fahrrad unterwegs sind. Nach einer ausgedehnten Runde durch den Kiez stellte ich mein Fahrzeug direkt vor dem "en passant" ab und bezahlte die geforderte Parkraumbewirtschaftungsgebühr.

In der stilechten Kneipenatmosphäre des "en passant" tummelten sich bereits einige Interessenten und Diskutanten des Abends. Mit Rotwein, Bier und Salzstangen versorgt gingen wir in einen Nebenraum mit großem Schaufenster. Dr. Robbin Juhnke von der CDU, Sabine Schumann von der Polizeigewerkschaft und Robert Ide vom Tagesspiegel setzten sich auf die Stühle in der Mitte. Rechts und links war jeweils ein leerer Stuhl für Koreferenten und Fragesteller aus dem Publikum aufgestellt.

Im Prenzlauer Berg sind zur Zeit die Themen Wohnungseinbrüche, Kellereinbrüche und Fahrraddiebstähle virulent. Nur etwa 50% der Einbrüche werden vollendet. Die Beute ist oft homöopathisch im Gegensatz zum Flurschaden. Im Publikum saßen einige Betroffene aus der Region und selbst CDU-Mann Juhnke hatte solch ein Erlebnis schon hinter sich. Deshalb konnte er sich auch gut in die psychologischen Nachwirkungen bei den Opfern hineinversetzen.

#pubtalk Innere Sicherheit Berlin
#pubtalk - Innere Sicherheit in Berlin
Eine Frau aus dem Publikum war sichtlich traumatisiert durch den persönlichen Verlust von Angehörigen bei islamistischen Terroranschlägen. Sie forderte insbesondere seitens der Politik, dass bei Einstellungen und Lehrlizenzen mehr auf die tatsächliche Qualifikation der Lehrkörper geachtet werden solle, da sich durch die schwachen Überprüfungen bereits ein erhebliches Potenzial an islamistischem Gedankenmaterial in den Lehranstalten breit gemacht habe. Hier beginne bereits das Problem.

Da sie sehr aufgeregt war, musste sie von der Moderation gebremst werden, so dass ihre wertvollen Gedankenansätze nur marginal zur Geltung kamen. In diesem Zusammenhang erfuhren wir, dass die vermeintlich offiziellen Vertreter der Moslems in Deutschland oftmals gar nicht von den eigenen Leuten anerkannt seien und es zudem viel zu wenig klare Distanzierung von terroristischen Aktionen gebe. Diesen Eindruck hatten wir bereits vor eineinhalb Jahren bei der Islam-Konferenz in Berlin gewonnen.

Am Schaufenster spazierten viele Prenzlberger vorbei und schauten interessiert in das Innere des #pubtalk-Raumes. Einige verhielten sich verdächtig, holten ihr Handy heraus und telefonierten vor dem Schaufenster. Planten sie den nächsten Einbruch? Beobachteten sie die Fahrräder vor der Kneipe? Einige junge Leute waren so fasziniert von der Szene im "en passant", dass ich auf deren Kollision mit dem Parkscheinautomaten gefasst war.

Ein interessanter Aspekt für die innere Sicherheit war noch die intelligente Stadtplanung. Parks sollten nicht zu allen Seiten hin offen sein, da sie dadurch schwer kontrollierbar seien. Auch der Alexanderplatz und andere Problemstellen sollten durch Licht und die Vermeidung langer Gänge sicherer gemacht werden. Es wurde auch über Kameras diskutiert, mit denen die CDU zurzeit in den Wahlkampf geht.

Im Anschluss führte ich der Polizeivertreterin noch die Alarmanlage mit Anruffunktion und die Präventionsmaßnahmen gegen den Teilediebstahl am Auto vor und erfuhr dabei, dass mein Parkplatz nicht ganz regelkonform sei. Eine Besucherin berichtete dann noch von ihrem Kollegen aus dem Grunewald, dem der BMW bereits sieben Mal ausgeräumt worden war, was inzwischen zu einer suboptimalen Position gegenüber der Versicherung geführt habe.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 5. Juli 2016

PKM Sommerfest 2016

Der Regenbogen ist sehr divergent belegt. Es gibt die Regenbogenpresse, die Regenbogenfamilie, den Regenbogenfisch und die Regenbogentorte. Den ethischen Grundsätzen des großen "C" folgend, hat er bei der CDU/CSU-Fraktion wohl eher die Bedeutung von Genesis 9. Heute Nachmittag erfreute er die Gäste beim PKM Sommerfest 2016 im Kronprinzenpalais.

PKM Sommerfest 2016 Regenbogen über der Friedrichswerderschen Kirche
PKM Sommerfest 2016 - Regenbogen über der Friedrichswerderschen Kirche
Mittelständler und Verbandsvorstände zückten ihre iPhones und nahmen den Regenbogen über der Friedrichswerderschen Kirche auf. Dicht gedrängt standen sie unter dem Festzelt und warteten auf das Ende des Regenschauers. Auf der überdachten Bühne stach Bundestagspräsident Norbert Lammert das Bierfass an. Dazu war er in eine grüne Schürze gehüllt. Stolz hielt er eine Maß Bier in der Hand.

PKM Sommerfest 2016
PKM Sommerfest 2016 - Norbert Lammert sticht das Bierfass an.
Justizminister Heiko Maas war als SPD-Politiker nicht unter den Gästen. In der Begrüßungsrede hatte Christian von Stetten einige Minister der CDU und CSU angekündigt. Frau von der Leyen, Gerd Müller, Alexander Dobrindt oder Peter Altmaier liefen uns den ganzen Abend nicht über den Weg. Dafür trafen wir die Bundeskanzlerin, Peter Ramsauer und Finanzminister Schäuble, mit dem wir bereits einen langjährigen Sponsorenvertrag haben.

PKM Sommerfest 2016
PKM Sommerfest 2016 - Torte des Konditorhandwerks
Bier stand nicht nur für den Bundestagspräsidenten zur Verfügung. Wein, Cocktails, Säfte und Bier wurden an sämtlichen Ecken des Gartens gereicht. Das Bäckerhandwerk, das Fleischerhandwerk, Aydin Döner, Schokoladenhersteller Höflich und das Konditorhandwerk legten ihre Angebote immer wieder nach. "Genuss und Erlebnis" hatte sich das Konditorhandwerk auf die Fahnen bzw. den Kühlschrank geschrieben und einen Bundesadler in Schwarz-Rot-Gold auf eine gelbe Torte gesetzt. Das ist immerhin der Stand, den die Kanzlerin nach ihrer Rede immer als erstes besucht um sich am Ende des Rundgangs bei Aydin den Kanzlerdöner zu holen.

Auf dem Weg ins VIP-Zelt kam der Spitzenpolitiker auch in diesem Jahr am Stand des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie vorbei. Die Auswahl war enorm. Aber auch bei Philip Morris stapelten sich die zur Entnahme geöffneten Zigarettenschachteln und edle Metallfeuerzeuge. Daneben unterhielt sich Gesundheitsminister Gröhe mit einigen Gästen. Immer wieder begegneten wir Norbert Blüm.

Mit einer würzigen Brazil Trüllerie Casino platzierten wir uns am oberen Ende der Treppe und ließen das bunte Treiben an uns vorüberziehen. Mit dem ehemaligen Regionalleiter von Rolls Royce sprachen wir über den Brexit, mit Frau von Hardenberg über Uhren und mit Frank Heinrich MdB über die positive wirtschaftliche Entwicklung seines Wahlkreises Chemnitz. Die kleinen und mittelständischen Firmen seien dort personell so überschaubar, dass viele Krisen elegant abgefedert werden konnten.

PKM Sommerfest 2016
PKM Sommerfest 2016 - Rede der Bundeskanzlerin zum Mittelstand in ländlichen Regionen
Generell kommt dem Mittelstand in ländlichen Gebieten eine immer größere Bedeutung zu, da durch eine massive Abwanderung in die Städte erhebliche Lücken entstehen. Die Initiative #gemeinsam des Innenministeriums zielt ebenfalls auf die Belebung der nichturbanen Regionen ab. Übrigens trafen wir Thomas de Maizière auch nicht, obwohl wir uns schon auf ihn gefreut hatten. Stattdessen kam der ehemalige Innenminister Hans-Peter Friedrich mehrfach an uns vorbei.

PKM Sommerfest 2016
PKM Sommerfest 2016 im Kronprinzenpalais
So flog der Abend dahin. Das Kronprinzenpalais wurde illuminiert. Einige Laternen erleuchteten den Garten. Nach einem fruchtigen Energydrink machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Deutschen Post, wo Norbert Blüm gerade eine Ansichtskarte schrieb. Dann verließen wir das Kronprinzenpalais. Es war unser siebtes PKM Sommerfest. Beim PKM Sommerfest 2010 hatten wir unsere erste in Plastik geprägte Visitenkarte an Innensenator Frank Henkel übergeben.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 4. Juli 2016

Die Alternative zur Einwanderung: Auswandern

Zuwanderung ist in aller Munde. Immer wieder werden neue politisch korrekte Begriffe kreiert. Inzwischen weiß hierzulande niemand mehr, wie man einen Menschen mit dunkler Hautfarbe benennen darf. Schwarzer, Afrikaner, Ami, Franzose?

Schaut man sich die Fußball-Nationalmannschaft unseres westlichen Nachbarn an, hat sich die afrikanische Zuwanderungsgeschichte bereits zu 82% mit der Grande Nation vermischt. Auch der europäische Terrorist ist kein Araber oder Nordafrikaner mehr, sondern ein Franzose oder Belgier - nur eben mit Migrationshintergrund, wie man vor dem Begriffsupdate auf "Zuwanderungsgeschichte" noch zu sagen pflegte.

NZZ Podium DHM Deutsches Historisches Museum
Neue Zürcher Zeitung - NZZ Podium im Deutschen Historischen Museum
Das Wort Auswanderung hat bisher keinen wertenden Klang. Warum nicht auswandern, wenn so viele Menschen einwandern? Auswanderung ist für Deutsche nichts Neues. Nach 1945 wanderten sehr viele Menschen nach Südamerika aus, darunter Adolf Eichmann, Paul Schäfer und weitere Justiz- und Steuerflüchtlinge. Vorher waren Deutsche nach Russland ausgewandert und kehren nun als Wolgadeutsche zurück. Der rumänische Präsident Klaus Johannis gehört zu den Siebenbürger Sachsen, die einige Begrifflichkeiten der Moderne wie das "Kassettophon" selbst entwickelt hatten.

55 Millionen Amerikaner haben deutsche Wurzeln. Auch Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatte Großeltern, die einst aus der Pfalz kamen. In unserem Nachbarland Schweiz leben zurzeit 300.000 Deutsche, was der Anzahl der ausländischen Flüchtlinge in Uganda entspricht.

Deutsche sind als Einwanderer gerne gesehen. Stehen sie doch für Ideenreichtum, Wissen, Ordnung, Kultur und Wachstum. Im Ausland wundert man sich jedoch, dass Deutsche selbst so skeptisch und distanziert auf Einwanderer reagieren. Ist die Konservierung der eigenen Werte vielleicht doch wichtiger als landläufig angenommen?

Über das antizyklische Thema "Auswanderungsland Deutschland" wurde heute im Rahmen des NZZ Podiums der Neuen Zürcher Zeitung diskutiert. Das Deutsche Historische Museum bot dafür die passende Kulisse. Neben Botschaftsangehörigen und Unternehmern aus der Schweiz waren auch viele Berliner der Einladung gefolgt. Der Schlüterhof war voll besetzt. Leider hatte der Bundesinnenminister kurz vor Beginn abgesagt. Zum Trost hatte schweizstrom eine essbare Werbung auf den Plätzen verteilt.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 30. Juni 2016

MHWK - Bustour durch das Regierungsviertel

"Hier ist der Wurm drin", war wohl das Schlagwort des Tages. Die seit zwei Monaten geplante und sofort ausgebuchte Stadtrundfahrt des MHWK Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreises wurde inhaltlich und terminlich mehrfach geändert. Am S-Bahnhof Biesdorf fiel dann erstmalig der zitierte Satz, als mitgeteilt wurde, dass der Bus nun doch erst gegen acht Uhr eintreffen werde. Im morgendlichen Berufsverkehr stellte das eine gewisse Herausforderung für die Absolvierung der final geplanten Tour dar.

MHWK im Reichstag


Am Reichstag trafen wir jedoch vor den üblichen Besucherströmen ein und mussten zunächst den passenden Eingang suchen. Besuchereingang oder Eingang Süd? Pontius und Pilatus konnten sich nicht einigen und schleusten uns letztlich durch den Käfer-Eingang. Inzwischen hatte ich das Zitat mindestens weitere zweimal gehört. Nach der Sicherheitskontrolle fuhren wir mit einem Fahrstuhl auf die Dachterrasse. Im Fahrstuhl konnte man die Wirkungsweise einer Endlosspiegelung auf die menschliche Psyche testen.

MHWK Marzahn-Hellersdorf Monika Grütters
MHWK Stadtrundfahrt - Endlosspiegelung im Fahrstuhl des Reichstages
Auf der Dachterrasse gab es ein offizielles Gruppenfoto für die Kulturstaatsministerin und die Möglichkeit zum Ersteigen der Kuppel. Im Dachrestaurant Käfer tagte der CDU-Wirtschaftsrat. Die Aussicht war beeindruckend. Asiaten schossen Selfies mit Skyline oder Kuppelkonstruktion. Die Kuppel war geöffnet und unten im Plenarsaal war kein Stuhl besetzt. Dennoch wurden wir zur Eile angetrieben, da der Besucherbetrieb gegen 9:30 Uhr wieder eingestellt werde.

MHWK auf dem Gendarmenmarkt


Der nächste geplante Punkt war das Kanzleramt. Obwohl es nur wenige Schritte vom Reichstag entfernt ist, hatten wir noch etwa eineinhalb Stunden Zeit. Diese wurden zu einem spontanen Besuch des Gendarmenmarktes verwendet. Durch die Absperrungen in der Innenstadt konnte dieses Zeitfenster sehr gut mit der Fahrtzeit des Busses überbrückt werden, so dass wir letztlich nur eine halbe Stunde über den Platz schlendern mussten. Kaffee, WC, Fotos, Glockenspiel und vorbei waren die dreißig Minuten.

MHWK Marzahn-Hellersdorf Monika Grütters
MHWK Stadtrundfahrt - Gemeinschaftsveranstaltung mit der Bundesregierung - Bus am Gendarmenmarkt
Bei der Fahrt zum Kanzleramt war wieder Gelegenheit für das eingangs erwähnte Zitat. Ein Motorrad mit Blaulicht stand quer zur Fahrbahn und die langen roten Teppiche im Ehrenhof wurden ausgerollt und abgefegt. "Da kommt gleich ein Staatsgast. Die Fahne kenne ich aber gar nicht", sagte ich zu der Dame vor mir. "Das werden wir heute Abend in der Aktuellen Kamera sehen", entgegnete sie.

Monika Grütters und ihr Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf


Der Bus hielt vor dem Eingang, die Gruppe sammelte sich und der nächste Sicherheits-Check erfolgte. Diesmal wurden auch Gürtel, Uhren und Schuhe abgelegt und geprüft. Wie sich herausstellte, wurden drei Herrschaften aus Bosnien-Herzegowina erwartet. Unsere Gruppe wurde in einen Konferenzraum geleitet und konnte dort eine Stunde lang Fragen an einen wissenschaftlichen Mitarbeiter von Kulturstaatsministerin Grütters stellen. Der Wahlkreis von Monika Grütters ist Marzahn-Hellersdorf. Nach einem Film über das Kanzleramt wurden die Aufgaben von Frau Grütters erläutert und Fragen zu Kulturbauten und internationaler Kulturpolitik gestellt. Alle Themen wurden kompetent beantwortet.

MHWK Marzahn-Hellersdorf Monika Grütters
MHWK Stadtrundfahrt - Empfangsbereich des Bundeskanzleramtes
Monika Grütters lade oft Delegationen nach Marzahn ein und zeige ihnen die sanierten Platten, die Gärten der Welt, die Einfamilienhaussiedlungen, das UKB Unfallkrankenhaus Berlin und weitere attraktive Plätze des Stadtbezirkes. Auch Zeitungsredakteure seien bereits auf diese Weise in der Berichterstattung transformiert worden. Botschafter und Spitzenpolitiker seien vorab immer skeptisch und letztlich doch überrascht über den grünen und völlig verkannten Bezirk im fernen Osten Berlins.

Von draußen waren die Klänge des Wachbataillons zu hören. Anhand der Musikstücke war genau zu terminieren, auf welchem Teil des roten Teppichs sich die Kanzlerin mit den drei Männern aus dem Balkan gerade befindet. Einige Damen nutzten einen WC-Gang, um den militärischen Ehren auch visuell beiwohnen zu können. Während sich die Presse auf die spätere Erklärung einrichtete, durfte sich unsere Gruppe das Erdgeschoss, den Ehrenhof und die Kanzlergalerie ansehen.

MHWK Marzahn-Hellersdorf Monika Grütters
MHWK Stadtrundfahrt - Ehrenhof des Bundeskanzleramtes
Danach ging es zum Restaurant Auster im Haus der Kulturen der Welt. Da es sich um eine Gemeinschaftsveranstaltung des MHWK und der Bundesregierung handelte, bekamen wir hier einen Teil unserer Steuerzahlungen in Form von Gulasch und Knödeln erstattet. Etwas Leerlaufzeit ergab sich nach dem Essen durch einen weiteren Staatsbesuch, der das Eintreffen des Busses behinderte. Unsere Tourbegleitung empfahl jedoch dringend, den nächsten Punkt Auswärtiges Amt mitzumachen. Das Wurm-Zitat erklang und wir warteten, um dann durch die dicht befahrene Innenstadt zum Auswärtigen Amt zu gelangen.

MHWK im Auswärtigen Amt


Nach der dritten Sicherheitskontrolle des Tages versammelten wir uns in einem holzgetäfelten Raum und sahen zunächst einen Film. Ein pensionierter Botschafter mit Adelstitel stellte sich kurz vor und wartete auf unsere Fragen. Diplomatisch wich er Fragen aus, die seine Person betrafen. Das war sehr schade, da ältere Diplomaten normalerweise viel von ihren Lebenserfahrungen und Episoden mit Personen der Zeitgeschichte an kommende Generationen weiterzugeben haben.

Bei der Rücktour war ich erstaunt über den guten Verkehrsfluss auf der B1. In Biesdorf verteilten sich die Gäste des MHWK und fuhren in ihre Firmen in Mahlsdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Biesdorf und Marzahn zurück.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 29. Juni 2016

#FASHIONTECH und der Trend zur Taschenlampe

Wenn sich bei einem der nächsten Sommerfeste plötzlich die Bestandteile des Colliers der Gesprächspartnerin bewegen, könnte das ein Indiz dafür sein, dass sie gerade einen Anruf bekommt. Ähnliches kann auch mit ihren Haaren geschehen, wenn diese mit der App von FORMBYTIME verbunden wurden. Wird die Dame beispielsweise mit der Frage nach dem Alter provoziert, kann sie im Control-Panel der App "Start Beast" aktivieren und damit per Fernzugriff ihre Frisur aufstellen. Bei Networking-Veranstaltungen wird daher immer wichtiger, sich der Gesprächspartnerin von hinten zu nähern und die Rückseite der Halskette auf einen eventuellen USB-Stick zu überprüfen.

#FASHIONTECH Fashion Week Station
#FASHIONTECH - FORM BY TIME
Die geschilderte technische Innovation ist nur ein Thema, das bei der #FASHIONTECH vorgestellt wird. Es gibt Prototypen und umgesetzte Ideen zu bestaunen. Vieles ist noch in der Findungsphase, beflügelt jedoch zum Weiterdenken. Die #FASHIONTECH ist eine Art Think Tank für kreative junge Köpfe, die Mode und Digitalaffinität verknüpfen. Verknüpft werden Kleidungsstücke mit Leuchtdioden, Fernsteuerungen und Feedback-Systemen.

#FASHIONTECH Fashion Week Station
#FASHIONTECH - Integration von Leuchtmitteln in Kleidung und Taschen
Auch die Neuerfindung der Taschenlampe wurde heute vorgestellt. Blaue Dioden in symmetrischer Anordnung auf einer Ledertasche. Der moderne Taschenliebhaber findet damit auch im Dunkeln immer sicher die Öffnung. Beim nächtlichen Waldspaziergang kann der Träger solch einer Lampentasche schnell geortet werden. Eine wichtige Zusatzfunktion wäre noch ein integrierter Türschlosserwärmer für zugefrorene Autotüren und eine Taschenlampenfunktion im klassischen Sinne.

Neben Wearables & Design geht es bei der #FASHIONTECH heute auch um E-Commerce und die Zukunft des Handels. Dann folgt der Themenkomplex Digital Marketing & Communications. Den ganzen Tag über stellen Start-ups ihre Produkte und Ideen vor.

Beim Rundgang durch die Hallen der Station in Kreuzberg erfreuten wir uns wieder vieler spannender Sichtachsen und interessanter Messebau-Kreationen. Lederschnipsel auf dem Boden, Quietscheentchen aufgereiht vor den Jacken, aufgestapelte Drahtbügel als Podest für die Produktpräsentation, optisch und personell abgeschirmte Bereiche mit QR-Code-Zugangskontrolle oder Kreissägeblätter mit Durchblick zur Ledermode zeigten, dass die Kreativität als Einheit von Bekleidung und Messebau zu betrachten ist.

#FASHIONTECH Fashion Week Station
Fashion Week - SEEK - Kollektion von Grashopper
"Einkäufer? Distributor? Händler?", wurden wir immer wieder gefragt. "Nein, Presse", war für die Interessenten auch akzeptabel und hatte den Effekt, dass sich unsere schwarzen Jutebeutel mit weiteren Modemagazinen und Kollektionsinformationen füllten. Besonderes Augenmerk legten wir auf die Trends bei der Brillenmode. Große und dicke Brillen beherrschen wohl immer noch den asiatischen Markt, während es in Deutschland schon wieder kleiner wird. Aktuell sind runde Plastik-Brillen mit flexiblen Bügeln, angerauter Oberfläche und vielleicht in einer ausgefallenen Farbe wie Orange oder Hellblau.

#FASHIONTECH Fashion Week Station
Fashion Week - Krawatten bei VON FLOERKE
Die sommerliche Hitze sorgte für das menschliche Bedürfnis des Trinkens. Trinken kann ja mehrdeutig ausgelegt werden, so dass wir diesem Anspruch gerecht wurden, als wir die Einladung zum Stand des Set-Anbieters VON FLOERKE folgten. VON FLOERKE bietet farblich aufeinander abgestimmte Sets von der Fliege bis zum Uhrenarmband. Die Damen am Stand meinten es besonders gut mit uns und verschoben das Mischungsverhältnis des Gin Tonic zugunsten des Gin, was wir beim weiteren Rundgang durch die Hallen der Station bemerkten.

#FASHIONTECH Fashion Week Station
Fashion Week - Ausstellungsraum von Liebeskind
#FASHIONTECH Fashion Week Station
Fashion Week - Herrenmode von Luis Trenker
#FASHIONTECH Fashion Week Station
Fashion Week - Bereit für den nächsten Winter!
Nach einem Besuch der Exklusiv-Locations von JOOP und PARAJUMPERS im Eingangsbereich des charmanten Areals verließen wir die Fashion Week - gut ausgerüstet mit Informationsmaterial, schwarzen Jutetaschen und Anregungen für das nächste Fashion Shopping.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 24. Juni 2016

Brexit - Europa schafft sich ab

Nur 1,9% betrug der Ausschlag des Züngleins an der Waage des gestrigen EU Referendums zugunsten des Brexit. Eins-Komma-neun Prozent, die Europa und die Welt verändern werden. Eins-Komma-neun Prozent, die einen noch nicht abzuschätzenden Erosionsprozess innerhalb der EU auslösen werden. Nach Grexit und Brexit entsteht gerade ein neues Wort: Eurosion.

Waren sich die Briten der Folgen nicht bewusst? Uneinigkeit und Kleinstaaterei spielen aller folkloristischer Träumereien zum Trotz dem geeinten Islamismus in die Hände. UK fühlt sich noch stark mit seinem Lieblingspartner USA. Dieser ist jedoch neun Flugstunden entfernt. Die EU hat keinen Plan B sondern nur wohlgemeinte Formulierungen zur Akzeptanz demokratischer Prozesse auf der Insel. In Brüssel fehlt es an Krisen- und Risikomanagern, die den Abschmelzungsprozess aufhalten können.

Brexit 23.06.2016 Folgen Eurosion
51,9% für Brexit am 23.06.2016 mit weitreichenden Folgen für die Stabilität in Europa und der Welt
Die Folgen des Brexit ziehen sich durch die europäische Wirtschaft, die Verteidigungsstruktur, das Wertesystem und die mentale Komponente des Zusammenhaltes der gerade noch 7% der Weltbevölkerung, die in Europa leben.

Die Briten ziehen ihre Konsequenzen aus der Schwerfälligkeit, der Selbsgefälligkeit und der mangelnden Reformbereitschaft der Brüsseler Akteure. "Handeln statt Leiden" ist ihr gelebtes Business-Prinzip. Die neue Situation bietet ihnen zwar Chancen, ob aber das Handeln ein kommendes Leiden erspart, werden die nächsten Monate zeigen.

Mitschrift des Pressestatements der Bundeskanzlerin Merkel vom 24.06.2016
(Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung)

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 23. Juni 2016

BAP Arbeitgebertag Zeitarbeit 2016

"5 Jahre BAP", stand auf den Fähnchen, die in unsere Hamburger gespießt waren. Die leckeren Hamburger regten den Appetit an. Und wie wir aus den vergangenen fünf Jahren wussten, war das kein leeres Versprechen.

BAP Arbeitgebertag Zeitarbeit 2016 Sommerfest Kronprinzenpalais
BAP Arbeitgebertag Zeitarbeit 2016 und Sommerfest im Kronprinzenpalais
Vor fünf Jahren fusionierten der BZA Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen und der AMP Arbeitgeberverband Mittelständischer Personaldienstleister zum BAP Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister. Präsident ist seitdem der branchenerfahrene Unternehmer Volker Enkerts aus Hamburg. Neben dem BAP leitet er auch die gesetzliche Unfallversicherung VBG und ist Vorstandsmitglied des BDA Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.

Der Druck auf die Branche wächst. Sanktionen, Mindestlohn, Equal Pay, Kürzungen der Überlassungszeiten und weitere Regulierungen steuren das Schiff der Personladienstleister in unruhige Gewässer. Ein besonders hartes Jahr wird für 2017 erwartet, ab dem gesetzliche Mechanismen zur Einschränkung der Zeitarbeit greifen. Umso mehr freute sich Volker Enkerts über seine Wiederwahl, die ihm eine weitere aktive Begleitung des Gesetzgebungsprozesses ermöglicht.

Der heutige durch Anja Kohl moderierte Arbeitgebertag Zeitarbeit präsentierte neben den Begrüßungsreden von Volker Enkerts und BDA-Geschäftsführer Dr. Reinhard Göhner weitere interessante Referenten aus der Politik. Darunter war auch der brillante Rhetoriker Christian Lindner von der FDP, dessen humoristische Pointen noch beim anschließenden Sommerfest im Kronprinzenpalais gelobt wurden.

BAP Arbeitgebertag Zeitarbeit 2016 Sommerfest Kronprinzenpalais
BAP Arbeitgebertag Zeitarbeit 2016 und Sommerfest im Kronprinzenpalais
Bei strahlendem Sonnenschein hatten wir uns mit einigen Norddeutschen um einen Stehtisch nahe der Bühne gruppiert und aßen die leckeren Hamburger. Die Fähnchen "5 Jahre BAP" stapelten sich in der Mitte. An diesem strategischen Punkt trafen wir neben BAP-Präsident Volker Enkerts auch Hauptgeschäftsführer Thomas Hetz und weitere Verbandsvorstände. Visitenkarten wurden getauscht, über Sicherheitspolitik geredet, die Gangreserve von Uhren verglichen, Grillfleisch geholt und die Bedeutung von CRM thematisiert. Eine Band begleitete den Abend mit Livemusik.

Vielen Dank an den BAP und die besten Wünsche für die Zukunft der Zeitarbeit!

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 16. Juni 2016

Polnischer Präsident Andrzej Duda in Berlin

Wenn Fußballverweigerer Nicolas Lieven von radioeins auf 2:2 im Spiel Deutschland versus Polen tippt, hat das schon etwas zu bedeuten. Normalerweise tippt er pauschal 3:1 für Deutschland, egal wer der Gegner ist. Die deutsche und die polnische Mannschaft sind stark durchmischt mit Kickern, die polnische Wurzeln haben und normalerweise in deutschen Mannschaften spielen. Heute Abend spielen Polen gegen Polen unter deutscher und polnischer Flagge. Sehr spannend!

Polnischer Präsident Andrzej Duda Bundespräsident Gauck Berlin
Polnischer Präsident Andrzej Duda in Berlin
Das Schloss Bellevue war heute nur auf dem Umweg über das Kanzleramt zu erreichen, da die Straße des 17. Juni als Fanmeile gesperrt ist. Der erwartete Andrang polnischer Präsidentschaftstouristen war ausgeblieben, so dass der Zugang zum Schloss sehr schnell absolviert war. Die Eiben auf dem Vorplatz waren durch das günstige Wetter der letzten Tage gut gewachsen. Zwischen den Fahnen Deutschlands und der EU wehte polnisches Rot-Weiß. Das Schloss war noch abgeschlossen und drei Soldaten positionierten sich vor dem Eingang.

Polnischer Präsident Andrzej Duda Bundespräsident Gauck Berlin
Begutachtung des deutsch-polnischen Fußballschals im Schloss Bellevue
Punkt dreizehn Uhr wurde die Pforte zum Schloss geöffnet und wir konnten uns gegenüber des Tisches mit dem Gästebuch einen Platz suchen. Auch hier war man auf deutlich mehr Andrang vorbereitet. Um 13:20 Uhr setzte sich das Wachbataillon musizierend in Bewegung, schritt durch den Park und stellte sich längs des roten Teppichs auf. Ein Delegationsmitglied hatte einen Fußballschal mitgebracht. Dieser war so gut verwebt, dass die deutsche und die polnische Seite fließend ineinander überging.

Polnischer Präsident Andrzej Duda Bundespräsident Gauck Berlin
Polnischer Präsident Andrzej Duda in Berlin - Gästebuch
Der Präsident kam pünktlich. Begrüßung am Fahrzeug, Fotos auf den Stufen zum Schloss, die Tür wurde geöffnet und nun waren auch wir Teil des Geschehens. Stuhl weg, Stuhl ran, Andrzej Duda trug sich ins Gästebuch ein. Darauf folge die Unterschrift seiner Ehegattin Agata Kornhauser-Duda. Schon wieder eine deutsch-polnische Verbindung. Beim Handschlag schaute Joachim Gauck zu Andrzej Duda auf. Der dynamische Pole wirkte entspannt und souverän. Die Aufmerksamkeit der Pressefotografen genoss er sichtlich und sorgte für eine gute Ablichtung durch alle Kameras.

Polnischer Präsident Andrzej Duda Bundespräsident Gauck Berlin
Polnischer Präsident Andrzej Duda in Berlin - Agata Kornhauser-Duda trägt sich ins Gästebuch ein
Dann ging es durch die hintere Tür in den Schlossgarten, wo bereits die Delegationen warteten. Nach einem ausführlichen Händeschütteln betraten die beiden Präsidenten das rote Podest und hörten sich die Nationalhymnen an. Auch das wird heute Abend wiederholt. Allerdings live in einem französischen Stadion und über Millionen deutscher und polnischer Fernsehgeräte, Computermonitore und Smartphones. Andrzej Duda und der Bundespräsident schritten die Ehrenformation ab und begrüßten die Schulkinder mit den rot-weißen Fähnchen.

Polnischer Präsident Andrzej Duda Bundespräsident Gauck Berlin
Polnischer Präsident Andrzej Duda in Berlin - Dribbleübung für das heutige EM-Spiel auf dem roten Teppich
Als die Präsidenten und ihr Anhang im Schloss verschwunden waren, marschierte auch das Wachbataillon musizierend durch den Garten davon. Im Schloss gibt es zunächst ein Mittagessen und anschließend eine Podiumsveranstaltung. Das Spielergebnis bei der Europameisterschaft wird sich durch die bilateralen Gespräche und Diskussionen sicher nicht beeinflussen lassen. Ob es tatsächlich 2:2* ausgeht? Die deutsch-polnischen Beziehungen sind jedenfalls in der Praxis deutlich enger, als man es landläufig vermuten mag.

Videos:
Polnischer Präsident Andrzej Duda mit militärischen Ehren im Schloss Bellevue empfangen
Anmarsch, militärische Ehren und Abmarsch der Ehrenformation (Langversion)

Autor: Matthias Baumann

* Das EM-Spiel Deutschland versus Polen endete am Abend mit 0:0.

Mittwoch, 15. Juni 2016

Georgischer Ministerpräsident bei Angela Merkel

Die Pressebegegnung zum Antrittsbesuch des georgischen Ministerpräsidenten Giorgi Kvirikashvili verfolgten wir per Livestream über die Mediathek der Bundesregierung. Die vielen freien Sitzplätze dokumentierten, dass das Medieninteresse an anderen Staatsbesuchen deutlich größer ist. Vielleicht hatten die Text- und Bildredakteure aber auch Angst um ihre Dienstwagen, Navigationsgeräte, Kugelschreiber oder Fotoapparate. Kommt es doch seit einigen Monaten verstärkt zu Diebstählen journalistischen Equipments, welches früher recht unbesorgt als Platzhalter für die besten Fotopositionen verwendet werden konnte.

Auf die direkte Anfrage eines Reuter-Mannes nach der überproportionalen Auffälligkeit von georgischen Staatsbürgern bei der organisierten Kriminalität, antwortete Kvirikashvili mit schwammigen Phrasen zur Dankbarkeit über die guten bilateralen Beziehungen. Die Kanzlerin hingegen nahm die Sorgen sehr ernst und berichtete, dass sie genau zu diesem Thema vorab den Innenminister konsultiert habe. Dieser habe ihr bestätigt, dass die Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden aktiv intensiviert werde und man gemeinsam gegen die Banden vorgehen werde.

Georgischer Ministerpräsident Giorgi Kvirikashvili Angela Merkel
Georgischer Ministerpräsident Giorgi Kvirikashvili bei Angela Merkel (Fotoaufnahme: BMVg 27.11.2015)
Die Frage nach der Verbrechensbekämpfung zielte empfindlich auf die durch Georgien angestrebte Visafreiheit ab. Laut Angela Merkel habe das Land, so wie auch die Ukraine, die Kriterien der EU-Kommission erfüllt. Man müsse jedoch noch den Mechanismus des "snap back" verfeinern, der einen schnellen Widerruf der Visafreiheit ermögliche. Die Erfahrungen der aktuellen Asylbewerberflut hätten gezeigt, dass Visafreiheit durchaus missbraucht werden könne. Aus diesen Fehlern, insbesondere in Sicht auf einen bestimmten Balkanstaat, habe man gelernt und sei nun sehr vorsichtig.

Laut eines georgischen Fragestellers wurde die Pressekonferenz von vielen Georgiern live verfolgt, da sie nur darauf warten, ohne Visum nach Deutschland reisen zu können. Giorgi Kvirikashvili verpackte diesen Wunsch in einen touristischen Austausch, der für beide Länder profitabel sei. Er lud die Kanzlerin zu einem Besuch nach Georgien ein, was sie mit dem Lob der Hauptstadt Tblissi als einer schönen Stadt beantwortete.

Georgien hat nur eine Million Einwohner mehr als Berlin und eine strategisch interessante Lage, die gelegentlich die Begehrlichkeiten der Nachbarn weckt. Deshalb ging es in der Pressebegegnung auch mehrfach um militärische Bündnisfragen, die die Kanzlerin kompetent mit den jeweiligen Ergebnissen zurückliegender NATO-Gipfel beantworten konnte.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 11. Juni 2016

Schloss Meseberg - Tag der offenen Tür

Das war nun schon der dritte Besuch innerhalb eines halben Jahres in Meseberg: Ende Dezember die Weihnachtsgans, Anfang Mai der japanische Ministerpräsident Shinzō Abe und heute der Tag der offenen Tür.

Das Haus von Onkel Gerd war wieder unsere erste Adresse in Meseberg bei Gransee. Wollten sich doch einige Familienmitglieder die Schweine ansehen und nach dem Wohlbefinden des weihnachtlichen Federviehs erkundigen. Dreißig Bio-Landeier wurden in den Kofferraum verladen. Dichte Staubwolken umhüllten die Peripherie des Schlosses Meseberg. Berliner, OHVer, ein Bentley, Null-140er, Kleinbusse der Bundespolizei und andere weitgereiste Gäste suchten auf den Wiesen von Meseberg ein schattiges Parkplätzchen und erfüllten den Ort bei der Durchfahrt mit einem Hauch von Sandsturm. Mein Schwager hatte sein fernöstliches Wohnmobil dabei und zauberte frischen Kaffee, Tee, Decken und Campingmöbel hervor. Sobald sich der Nebel vorbeifahrender Städter gelichtet hatte, erkannten wir Oblaten, Erdbeeren, Bouletten, Nudelsalat und Kekse.

Schloss Meseberg Tag der offenen Tür
Picknick in Meseberg - Der Schein des sauberen Autos trügt.
Ähnliche Dinge hätten wir auch in den zahllosen Buden vor dem Schloss kaufen können. Eine etwa einhundert Meter lange Schlange markierte den Weg zum Eingang. Die dortige Sicherheitskontrolle mit Metalldetektor und Taschenprüfung war jedoch so gut organisiert, dass die Wartezeit gefühlte fünf Minuten betrug. Direkt hinter dem Eingang standen Goody Bags für die Freunde der Bundesregierung bereit. Es gab ein Heftchen mit Informationen zu Meseberg und dem Schloss sowie eine Autogrammkarte der Kanzlerin.

Schloss Meseberg Tag der offenen Tür
Schloss Meseberg - Blick in den Ehrenhof - So schaut die Kanzlerin auf den herannahenden Staatsgast.
Entspannt schlenderten wir über das Kopfsteinpflaster. Kurz vor dem Tor zum Ehrenhof wünschte die Oma ein gestelltes Gruppenfoto mit Familie, Bundesregierungswerbetasche und Schloss im Hintergrund. Cheese! Dann traten wir in den Ehrenhof, wo eine schwarze Limousine für uns bereit stand. Es handelte sich um ein Fremdprodukt aus dem Hause Audi. Ein akzeptabel motorisierter A8 in der Langversion. Er war nicht gepanzert. Nach einem Spiegelungsfoto im Typenschild versagte der Akku des ersten Fotoapparates. Lag das an der Automarke? Audi hatte den Zuschlag zur Lieferung der im Inland verwendeten Regierungsfahrzeuge bekommen, während BMW aktuell für die Ausstattung der deutschen Diplomaten im Auslandseinsatz zuständig ist.

Schloss Meseberg Tag der offenen Tür
Schloss Meseberg - Spiegelung im Audio A8 L wie Langversion
Heute war zu sehen, dass das Geländer vor der hölzernen Eingangstür entfernt werden konnte. Dort war ein Lift für Rollstuhlfahrer angebracht. Wir betraten das recht enge Foyer des Schlosses. Der Weg für die Besucher war durch schwarze Absperrbänder klar definiert und überall standen freundliche Mitarbeiter des Hauses. Die dicken Teppiche waren durch noppenreiche Gummimatten geschützt. Es ging zuerst durch den Empfangssalon Ost mit Blick ins Frühstückszimmer, durch den Gelben Salon mit Blick auf den Park, durch den Gartensaal, wo die eigentlichen Meetings stattfinden und eine Freitreppe in den Park führt, zurück ins Foyer, in den Empfangssalon West, weitere drei Zimmer und wieder in den Gartensaal. Damit hatte der Besucher alle Räume des Erdgeschosses gesehen. Die Suiten im ersten Stock waren nicht zur Besichtigung freigegeben.

Schloss Meseberg Tag der offenen Tür
Schloss Meseberg- stilecht bis ins Detail
Schloss Meseberg Tag der offenen Tür
Schloss Meseberg - der Moment, wo die Ehegattin Anregungen für den heimischen Tapetenwechsel bekommt
Ältere Besucher schwärmten von den Zeiten vor der Renovierung. Andere kamen aus dem Staunen über den vermeintlichen Luxus der Tapeten, Leuchter, Möbel und der eingedeckten Tafeln nicht mehr heraus.

Schloss Meseberg Tag der offenen Tür
Schloss Meseberg - Promenade mit Eiben und akkurat gepflegten Rasenhängen
Unser Interesse galt dem Park an der Westseite des Schlosses. Exakt geschnittene kegelförmige Eiben - ähnlich wie im Hof vor dem Schloss Bellevue, nur viel kleiner und zahlreicher - säumten die Uferpromenade. Die gepflegten Rasenflächen und Hänge ließen anwesende Gärtner über die Methoden des Mähens ins Grübeln kommen. Als wir zum Gartenpavillon aufstiegen, bewunderten wir die optischen Täuschungen bei Wegen und Grünflächen. Im Pavillon standen bereits große Teller mit Keksen und Kaffeegeschirr bereit. Uns wurde erklärt, dass die Kekse vermutlich abgezählt seien und zum Enthaltsamkeitstest der Mitarbeiter dienten. Eine Absperrung sollte den Zugriff durch interessierte Bürger verhindern. Ein besonders besorgter Bürger sinnierte mehrfach über die Kompatibilität der historischen Stühle mit dem Hausherren des Wirtschaftsministeriums. Die angebrachten Armlehnen können das Besorgnis erregende Szenario jedoch bereits im Vorfeld kanalisieren.

Schloss Meseberg Tag der offenen Tür
Schloss Meseberg - Hubschrauber der Bundespolizei
Nach einem kurzen Spaziergang durch den Barockpark gelangten wir zu einer Maueröffnung und traten auf eine große Freifläche mit Hubschrauber. Es war ein blauer Drehflügler der Bundespolizei mit sechs bequemen VIP-Sitzen und einer Kühlbox für Getränke. Die 800-PS-Maschine fliegt Angela Merkel mit bis zu 300 km/h in etwa zwanzig Minuten vom Kanzleramt nach Meseberg. Der A8 im Ehrenhof sollte ohne elektronische Abriegelung etwa bei 275 km/h liegen, die jedoch wegen diverser Kurven und Ampeln auf der B96 nicht konstant einzuhalten sind.

Schloss Meseberg Tag der offenen Tür
Schloss Meseberg - Innenausstattung großflächig in Pastelltönen gehalten
Während des Rundganges hatten die Goody Bags der Bundesregierung gute Dienste als verlängerter Arm zur Bewegungsmotivation weiterer Besucher geleistet. Privatgespräche am Durchgang zum Theatersalon oder sonstige Entschleunigungen mit teilweisem Stillstand konnten so wieder in Gang gebracht werden. Inzwischen lagen auch Jacken, zwei Fotoapparate mit leerem Akku und weitere Dinge auf dem Autogrammfoto der Kanzlerin. Goldene Löffel hatten wir nirgends entdeckt. Waren diese bereits in den Regierungstüten der ersten Besucher verschwunden?

Generell lief der Tag der offenen Tür auf Schloss Meseberg sehr professionell ab, so dass zusammenfassend gesagt werden kann: "Hut ab, vor dem Organisationsteam".

Autor: Matthias Baumann